Geschichte
Die Therma ist ein europäischer Pionier elektrischer Haushaltgeräte. Schon kurz nach Gründung 1907 hatte die Therma einen ganz Europa umfassenden Vertrieb.
Der Gründer der Therma, Samuel Blumer, legte mit seinen patentierten elektrischen Heizelementen die Basis für eine rasante Entwicklung von Produkten und ein schnelles Wachstum der Firma.
1931 waren von den 1.6 Millionen Haushaltgeräten in der Schweiz zwei Drittel von der Therma.
Zur Blütezeit der Therma arbeiteten alleine im Hauptwerk Schwanden mehr als 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Damit war die Therma die grösste Arbeitgeberin im kleinen Kanton Glarus.
Personen
Samuel Blumer (1881-1959)
1903 meldete er sein erstes Patent an: ein flexibles elektrisches Heizelement. Er wuchs neben dem ersten Wasserkraftwerk in Schwanden auf, das 1899 ans Netz ging. Von seinem früh verstorbenen Vater erlernte er den Beruf des Nähmaschinenmechanikers. Die Grundlagen der Elektrotechnik hat er sich selbst beigebracht mit Experimentieren und Analysieren von bestehenden Geräten, insbesondere von der Elektra Wädenswil. 1903 meldete er sein erstes Patent an und schon 1904, mit 23 Jahren, gründete er seine erste Firma, die S.Blumer, Schwanden, Fabrik für electr. Heizapparate, 1907 gründete er die Therma AG. Bereits 1928 trat er aus gesundheitlichen Gründen als Firmenleiter zurück und blieb bis 1935 Delegierter des Verwaltungsrates.
Wilhelm Kienzle (1886-1958)
Möbelschreiner, Möbelzeichner, Innenarchitekt, Illustrator und von 1918 bis 1951 Fachlehrer für Innenausbau an der Kunstgewerbeschule Zürich (der heutigen ZHdK). In seinen Wanderjahren sammelte er Erfahrungen in Rom, Paris, München und kurz auch bei Peter Behrens in Berlin. Kienzle ist einer der ersten Designer der Schweiz. Bereits 1912 hat er für die Therma Illustrationen gemacht, die auf Prospekten zu finden sind.
In den 1930er Jahren gestaltete Kienzle verschiedene Heizöfen, einen Parabol-Heizstrahler und Kochherde.
Hans Hilfiker (1901-1993)
Der Schöpfer der SBB Uhr mit der roten Sekundenkelle war 1958 bis 1968 Direktor und Delegierter des Verwaltungsrates der Therma AG. Unter Hilfiker startete eine rasche Modernisierung der Produktion und der Produkte. In seiner Zeit entstanden der Butterfly Heizofen, eine neue Generation Herde, Kühlschränke, Kaffeekocher und vieles mehr. Die Therma begann Küchen zu bauen nach der von der Therma vorangetriebenen Schweizer Küchennorm SINK (55/60/90).
Mit dem Typographen Carlo Vivarelli (therma Logo von 1958) und Werbebüros wie Halpern entstand eine der ersten Corporate Identity.
Die Therma brachte viele Innovationen in Küche und Haushalt. Die von Samuel Blumer patentierten elektrischen Heizelemente waren robust und günstig und machten Therma Heizkörper, Bügeleisen, Wasser- und Kaffeekocher zu marktführenden Produkten. Getrieben von der Therma entstand die heute inaktive Schweizer Küchennorm SINK, die mit der Gerätebreite 55cm bis heute nachwirkt.
Mit der Übernahme durch die Electrolux Gruppe 1978 verlor die Therma ihre Unabhängigkeit. Das Weiterbestehen der Marke und des Produktions-standorts Schwanden waren für Jahrzehnte gesichert.
Ab 2004 verschwand die Marke Therma vom Markt und der Produktionsstandort Schwanden schloss 2015 seine Tore.




















